Was ein Spinner

Mache Menschen in meinem Heimatdorf werden mich für bekloppt halten. Gut, dass muss jetzt nicht zwingend was mit meinem Hobby zu tun haben – aber manchmal eben schon. Nachdem die Arbeitswoche extrem anstrengend war und ich neben einem kurzen Abstecher durch die Fulda-Auen keinen nennenswerten Lauf hatte, war es heute endlich wieder an der Zeit! Der erste Advent bedeutet: noch schneller und noch länger laufen! Wegen anstehender Plätzchen-Schlacht.

Also habe ich mir kurz nach dem Frühstück auf meine Wochenend-Runde begeben. Die läuft – bis auf ein paar Variationen – eigentlich immer recht ähnlich ab: Laufschuhe an. Meine Hunde-Oma Emma wird nervös. Meine Kinder nutzen die Zeit, um sich nochmal ins Bett zu kuscheln. Meine Frau auch. Dann mache ich mit meiner Hunde-Oma 15 Minuten Lauf-ABC. Sie mag das, wenn ich neben ihr hopsen, springe und tänzel. Und sie mag auch die gediegene Geschwindigkeit. Hier entsteht dann bei den meisten Betrachtern schon die Vermutung, dass ich doch leicht einen an der Waffel habe. Nach den 15 Minuten laufen Emma und ich dann langsam wieder Richtung Heimat und ich lade Oma in ihrem Körbchen ab, um dann mit gesteigertem Tempo und guter Laune die große Runde anzugehen. Was mir schon häufig Hinweise, wie „Du hast deinen Hund vergessen“ eingebracht hat…

Manchmal fehlt mir meine Emma aber auch sehr. Es war immer richtig schön mit ihr die längeren Strecken zu laufen. Wir hatten genau eine Geschwindigkeit und waren ein sehr gut eingespieltes Team. Aber eine Oma muss keinen Marathon mehr laufen und solange sie mich beim Lauf-ABC weiterhin tatkräftig unterstützt ist alles gut.

Ich mag ja zwei Dinge sehr gerne: 1. Trail-running durch den Wald. Es duftet, es ist matschig, es ist männlich. 2. Hirnlos geradeauslaufen. Okay, zwei war gelogen. Aber manchmal sind solche langen, geraden Strecken okay. Wenn es danach wieder um die Kurve und ab in den Wald geht…

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